gewillt, dieser Pflicht Folge zu leisten. Immer freundlich, selten von seinen Gefühlen überwältigt - außer von seiner Rührung, wenn er eine Rede zu Ehren von Will Riker und Deanna Troi hält. Der andere ist Shinzon, der durch einen Putsch und die tödliche Thalaron-Strahlung an die Spitze des romulanischen Imperiums gelangt. Und nun fordert er auch die Föderation heraus und will mit seinen Thalaron-Strahlen alles Leben auf der Erde vernichten - überwältigt von der Lust nach Rache für seine zerstörte Kindheit und für seine abgeleitete Existenz. Unklar bleibt, ob Rache oder Herrschsucht sein wichtigstes Motiv ist.

Genetisch gleich und doch so verschieden: Picard und Shinzon Ich bin dein Spiegel, sagt Shinzon zu Picard. Ich zeige dir, wie du hättest sein können. Verbittert, auf der Suche nach Rache und überwältigt von destruktiven Gefühlen, fährt er sinngemäß fort: Wenn du meine Kindheit gehabt hättest, wärest du wie ich. Denn ich bin du, wir sind derselbe Mensch, genetisch gesehen. Ich bin der Beweis, dass du unter anderen Umständen ganz anders geworden wärst als du bist. Du hast keinen Grund darauf, so stolz zu sein auf deine Weisheit und Bedächtigkeit. Du hast einfach nur Glück gehabt. Unter anderen Umständen wärst du ein anderer Mensch geworden.

Picard könnte sich auf diesen Spiegel einlassen. Er könnte sich in Frage stellen. Sich tatsächlich fragen: Inwiefern ist alles, was ich erreicht habe, nur Glück gewesen. Und vielleicht doch nicht nur Glück. Ist mir nicht auch Unglück begegnet? Auch wenn dieses Unglück nicht so groß war wie eine Kindheit in den