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anstatt sich und die Menschheit weiter ins
Unglück zu stürzen. Die Bewohner dieses Planeten sind zehn Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges und im Jahr eins nach
dem Elften Neunten noch immer Lichtjahre von einer Föderation des Planeten entfernt. Es ist an der
Zeit in die unerkundeten Weiten unserer Welt aufzubrechen.
Diese unerkundeten Weiten sind zumindest in der näheren Zukunft weder auf dem Mars noch in entfernten
Sonnensystemen zu suchen, sondern in den vielfältigen Lebensweisen des Planeten Erde selbst. In Star
Trek wird diese Botschaft in jeder Episode mit dem Alltag der Raumschiffcrews konfrontiert. Auch
wenn uns das wie zuletzt in ST:Voyager in den fiktionalen und weit entfernten Deltaquadranten
führt, so können wir - die Zuschauerinnen und Zuschauer - darin die Auseinandersetzungen und
Widersprüche unseres eigenen Alltags wiedererkennen. Und genau hier entdecken wir das, was in Star
Trek als Final Frontier markiert wird und zum entscheidenden Ziel unserer Mission geworden
ist.
Seven of Nines Situation auf der Voyager zum Beispiel. Sie wird von ihren Kollegen als reassimilierte
Borg anfangs mißtrauisch beäugt, deren Verhalten sie wiederum völlig rätselhaft findet. Wer kennt
das nicht? Sich an einer neuen Schule oder Arbeitsplatz, in einer neuen Stadt oder gar in einem
fremden Land zurechtzufinden, erfordert von dem Neuling wie von den sozial Etablierten nicht wenig.
Verschiedene Lebensformen stoßen aufeinander und provozieren unvermeidlich Irritationen über das
abweichende Verhalten des Anderen. Das darin liegende Potential für einen Konflikt hängt ganz
entscheidend von der Verteilung und dem Gebrauch der Macht ab. Star Trek bietet uns die Möglichkeit,
aus der Perspektive einer möglichen Zukunft unsere Gegenwart mit anderen Augen zu sehen. In dieser
Perspektive kann etwa die Kennzeichnung von Koptuchträgerinnen als "gefährlich Fremd" bzw.
anti-modern und die Forderung einer Assimilation unter eine "Leitkultur" nur als Zeichen einer
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