Tactical Alert! ENT-Serie abgesetzt!

Wie Trek Today und startrek.com berichteten, haben Fernsehsender UPN und Produktionsfirma Paramount am 2. Februar den Beschluss über das Ende der Serie bekannt gegeben. Am 13. Mai soll die letzte Episode, die 98. der Serie, ausgestrahlt werden. Damit wird die Serie nach nur vier statt sieben Staffeln durch eine überraschend frühe Entscheidung abgesetzt.

In der offiziellen Pressemeldung bei startrek.com ist über Hintergründe der Entscheidung nichts und über Zukunftspläne wenig zu erfahren. Die etwas schwammige Bemerkung von Paramount-Präsident David Stapf sollte Fans dennoch aufhorchen lassen: "Wir alle bei Paramount sagen ein herzliches 'Lebewohl' zu Enterprise und wir alle freuen uns auf ein zukünftiges neues Kapitel des andauernden Star Trek Franchise." Gleichzeitig betonte Stapf jedoch, dass es derzeit keine Pläne für einen neuen Film oder etwas Anderes gebe.
Produzent Rick Berman machte in einem Interview für USA Today eine "Ermüdung des Franchise" für das vorzeitige Ende verantwortlich: "Es ist eine Tatsache, dass wir in den letzten 18 Jahren 624 Stunden Star Trek gemacht haben." Berman weiter: "Es gibt einen Punkt, an dem man jedoch ein Gefühl der Übersättigung erreicht. Es könnte gut sein, es für eine Weile brach liegen zu lassen um es zu verjüngen."

Wie Trek Today berichtet, hat CBS-Präsident Les Moonves die Entscheidung höchstpersönlich getroffen (der Fernsehsender UPN ist ein Tochterunternehmen von CBS). Letztes Jahr konnte die vierte Staffel nur mit einem Kompromiss und der Zustimmung von Paramount zu drastisch gekürzten Lizenzgebühren abgesichert werden. Seitdem hat es einige Veränderungen gegeben, vom umgelegten Ausstrahlungstermins über die Verpflichtung von Manny Coto als Chef der Autor/innen-Crew (Living Trekism berichtete) bis hin zu kostensparender Aufnahmetechnik auf High-Definition Digital Video statt Film. Trotzdem hat die Produktion laut UPN 1,6 Millionen Dollar pro Episode gekostet, die sich UPN und Paramount zu je 50% geteilt haben. Auf die schwächelnde Zuschauerquote hatte dies alles keinen Einfluss. Letzte Woche erreichte Babel One mit 'nur' 2,5 Millionen Zuschauern ein neues Tief.
Save Enterprise möchte in der jetzt anlaufenden Kampagne die alleinige Orientierung an Zuschauerzahlen offensiv in Frage stellen. Tim Brazeal: "Für den Sender geht es allein darum, Geld zu verdienen. Also hatte ich die Idee, dass wir Enterprise-Artikel zusammen mit Spenden-Säckchen einschicken sollten, mit einer Notiz: 'Sie möchten, dass die Serie Geld macht? Hier haben Sie Geld.'" Tim kündigte außerdem an, eine Demonstration zu organisieren, die nächsten Monat während des Sci-Fi Summits "Grand Slam XIII" vor Moonves's Bürogebäude in Los Angeles stattfinden soll. Den Schwerpunkt der Kampagne legen Enterprise Project und Save Enterprise auf die Finanzierung einer Anzeige in der Zeitung USA Today.

MSN-Newsticker MSNBC News hat ein Live-Voting eingerichtet. Bisher haben sich von 22.000 Votern 89% für eine Fortsetzung der Serie ausgesprochen.

Wir dürfen gespannt sein, wie Berman/Braga/Coto dieses Problem angehen wollen. Living Trekism wird am Ende der Serie eine längere Einschätzung schreiben und bis dahin selbstverständlich weiter über Aktivitäten im Fandom berichten. Stay tuned! (b.)
Update 08.02.05: Unter dem Titel A Call To Save "Star Trek Enterprise" haben Fans of Star Trek eine Online-Petition ins Leben gerufen.