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Nach dem Kino 
Seien wir offen: Als wir aus dem Kino kamen, war eines sofort klar: Dieser Film lässt viele Wünsche offen.
Und ein Strom von kritischen Gedanken drängte sich zunächst in den Vordergrund: Das Potential der
Crew-Charaktere wird nicht ausgeschöpft, die Figur des Shinzon erhält keine Tiefen. Die Story wird von
Special Effects überlagert, was nicht unbedingt an den Effekten bzw. der Regie liegt, sondern mit den
Schwächen der Story selbst zu tun hat.
Die Hauptlinie greift in bester Star Trek-Tradition ein brisantes
wie aktuelles Thema auf, das Kopieren der menschlichen DNS, gibt aber wenn überhaupt, dann nur
grobschlächtige Antworten. Zurück bleibt das Gefühl, dass der Konflikt nicht gelöst wurde; jedenfalls nicht
auf der Höhe der Fragestellung. Shinzon muss sich gar nicht entscheiden, die Entscheidung wird ihm sozusagen
vorzeitig von dem mit übermäßiger Geschwindigkeit holpernden Actionshowdown abgenommen. Allein diese Aktion
von Data - dass ein Individuum durch eine gezielte Aktion eine Entscheidung herbeiführt, ist unterkomplex
und alles andere als typisch Star Trek.
Die Vermutung scheint nicht allzu spekulativ zu sein, dass man Co-Autor Rick Bermans Unlust an
TNG im Nemesis-Skript förmlich spüren kann. Schließlich wird er seine Ablehnung der "allzu
perfekten Charaktere", wie er sie zuletzt bei Voyager bemängelte, im Vorfeld von ENT nicht nur
zu Promozwecken angeführt haben. Drehbuchautor John Logans Versuch, die römisch-imperiale Tragik
aus
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