Sowohl was die Stärken als auch die Schwächen der dritten Staffel angeht, knüpft ENT an ST-Traditionen an, die in der Originalserie (TOS) ihren Ursprung fanden - mal ganz abgesehen davon, dass auch Kirk und Co. vorzeitig von der Mattscheibe abtreten mussten. Auf der einen Seite wird die Tradition, aktuelle weltpolitische Themen aufzunehmen und zu bearbeiten, zugleich fortgesetzt und vertieft. Beschäftigten sich Kirk und seine Nachfolger/innen mit Themen wie Vietnam- oder Balkankrieg, Walfang oder Ozonloch in Episoden- oder Spielfilmlänge, so ist nahezu die gesamte dritte Staffel Phänomenen der "Post-9/11-World" gewidmet. Der Aufbau eines relativ komplexen Paralleluniversums mit großem transfiktionalem Potential wird möglich.
![]() Capt. Archer: Düstere Stimmung in
Shadow-Valley. | ![]() |
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Green & cold blooded Woman meets Florida Boy. T'Pol und Trip beweisen: Adoleszens ist intergalaktisch.
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Doch wie stark sind die weltpolitischen Stärken der dritten Staffel in transfiktionaler Perspektive nun? Welche Rückschlüsse lassen sie einerseits auf den globalen Kriegszustand der Gegenwart und ihre Akteure zu? Wie weit ist der Entstehungsprozess der Föderation fortgeschritten und welche Bedeutung bekommt dies in der Erzählung? Die Antworten auf diese Fragen werden nicht allein Auskunft darüber geben, inwiefern ENT mit der Xindi-Erzählung Parallelen zur realen Weltpolitik konstruiert. Darüber hinaus wird sich auch herausstellen, ob die Serie dabei in bester Roddenberry-Tradition dazu in der Lage ist, über das Elend der Gegenwart hinaus zu weisen - that's what we call transfiction.

